Donnerstag, 27. Juni 2019
Es gibt nichts Schöneres, als wenn in unserem Leben Übersichtlichkeit vorhanden ist und die täglichen Dinge des Alltags nach einer gewissen Vorhersehbarkeit und Ordnung verlaufen. Diese Art der Kontrolle über unser Leben zu haben, zählt zu den sogenannten Grundbedürfnissen der Menschen und gibt uns ein Gefühl von ‘Alles im Lot’.
Das Leben ist ein Fluß, nichts bleibt, wie es ist – und so kommen nach einer Phase des Genießens, des zufriedenen Auskostens einer Situation auch wieder neue Erlebnisse und daraus resultierend neue Empfindungen und Handlungsweisen auf uns zu. Die meisten dieser neuen Situationen können wir sehr gut organisieren und in unseren Tagesablauf integrieren.
Erst wenn uns neue Handlungsweisen, Erkenntnisse oder neue Nachrichten Stress machen, wenn viele neue Herausforderungen auf einmal an unsere Tür klopfen, wenn Ereignisse wie der Arbeitsplatzverlust, Trennung oder körperliche Befindlichkeiten Herausforderungen an uns stellen, die uns überfordern, gerät das Leben in eine Krise.
etwas entzieht sich unserem Bild von Kontrolle oder von gezieltem Vorgehen. Etwas hat uns aus der gewohnten Umlaufbahn geworfen und wir fühlen uns wie einem heftigen Unwetter ausgesetzt, das mit Platzregen und Sturmböen, manchmal mit Hagel und Gewitter auf uns einbricht. Durch diese Empfindungen verlieren wir viel schneller als wir es sonst von uns gewohnt sind, unsere Ausgeglichenheit, finden auf einmal keine kreativen Lösungen mehr für bestimmte Probleme – und fühlen uns damit belastet, überfordert und/oder deprimiert.
Eine Lebenskrise kann durch Schicksalsschläge ausgelöst werden. Existentielle Krisen, sogenannte traumatische Krisen, gehen einher mit plötzlich auftretenden Situationen, die die eigene Existenz, die soziale Identität und Sicherheit sowie die fundamentalen Lebensmöglichkeiten bedrohen.
Sehr viel öfter ist es jedoch so, dass wir selbst mit unseren Einstellungen und Handlungen zu einer Lebenskrise beitragen, wenn wir z.B. wiederholend zu spät am Arbeitsplatz erscheinen, die angekommene Post der Bank ungeöffnet liegen lassen oder ein klärendes Gespräch mit dem Partner immer wieder hinaus schieben.
Psychologische Berater sprechen davon, dass wir in einer Lebenskrise vier Phasen durchlaufen:
Wenn Menschen in einer Krisensitutation diese vier Phasen kennen, können sie selbst diese vier Punkte abchecken und für sich entscheiden, wo sie gerade stehen.
Vielleicht wird dann klar, dass sie in einer dieser Phasen stecken geblieben sind – vielleicht wird auch klar, dass sie sich langsam aus der Krise heraus bewegen. Vielleicht fehlt ihnen ein Punkt, wodurch sie sich ihr Problem jetzt noch einmal neu anschauen können.
Man kann aus ihnen lernen. Und in dieser Entwicklung, in diesem Prozess zeigt sich meist, wie wunderbar Krisen uns zu neuen Einsichten verhelfen und uns zu neuen Lebenseinstellungen führen. Krisen sind wie Wundertüten: Sie weiten unseren Blickwinkel, schenken uns Dankbarkeit und verhelfen uns zum Reflektieren und anschließenden Tun.
Krisen brechen nicht immer wie ein Platzregen über uns herein. Sehr oft resultieren sie aus Umständen, die sich langsam aufgebaut und immer höher geschaukelt haben, bis schließlich der unausweichliche Höhepunkt erreicht und wir keine Lösung mehr in petto haben.
Außer Acht gelassen wird oftmals unsere eigene Intuition. Blicken wir bei unserem Krisenthema zurück, werden wir ganz bestimmt Situationen erinnern, in denen wir ein mulmiges Gefühl hatten, in denen die kleine Stimme in uns Warnsignale sandte, die wir mit einer Handbewegung weggewischt haben.
Und ganz wichtig:
Viele unserer Krisen lassen sich durch das hier Aufgezeigte als Hilfe zur Selbsthilfe selbst lösen. Für den Fall, dass es ein Thema gibt, bei dem Dir keine Strategie einfällt, schau Dir den dazu gehörigen Workshop an oder zögere nicht und buche eine Beratungsstunde bei mir. Gemeinsam finden wir Impulse und Ansätze, wie Du aus dem jetzigen Problem gut heraus findest. Ich freue mich auf Dich 🙂